Blasenentzündungen kommen bei Frauen weitaus häufiger vor als bei Männern. Das liegt schlicht an der Anatomie der Frauen, deren Harnröhre kürzer ist als die der Männer.
Eine unbehandelte Blasenentzündung kann zu Nieren- und beim Mann auch zu Prostataentzündungen führen und muss unbedingt behandelt werden. Häufig wird Antibiotika eingesetzt, um die Bakterien zu bekämpfen, jedoch kann es passieren, dass einige resistente Bakterienstämme überleben.
Ursachen für Blasenentzündungen
Das menschliche Darmbakterium Escherichia coli ist der häufigste Verursacher von Blasenentzündungen. Es stammt meist aus dem Darm der Betroffenen selbst und gelangt durch Geschlechtsverkehr oder falsche Hygiene auf der Toilette in die verkehrte Körperöffnung. Falsche Hygiene bedeutet, dass nach dem Toilettengang mit Feuchttüchern oder Toilettenpapier von hinten nach vorn gewischt wird (vom Anus zur Scheide). Die Bakterien wandern die Harnröhre, von dort in die Blase und führen dort zu einer Entzündung und zur Reizung der Blasenwand.
Da unsere Immunabwehr bei Unterkühlung schlechter funktioniert, können kalte Füße, ein nasser Badeanzug oder zu dünne Kleidung einen Infekt fördern. Aber auch übertriebene Intimhygiene kann sich nachteilig auswirken, da sie das schützende Milieu zerstört. Es reicht vollkommen, den Intimbereich mit warmem Wasser und Seife zu waschen. Übertriebene Nutzung von Duschgels oder Intimcremes sind kontraproduktiv.
Was noch getan werden kann, um eine Blaseninfektion zu vermeiden, können Sie hier lesen. Der Artikel gibt Auskunft zu den S3-Leitlinien, nach denen Urologen und andere Ärzte handeln.
Hausmittel zur Linderung der Schmerzen
Wärmflasche, Sitzbäder oder feuchtwarme Umschläge helfen nicht gegen die Infektion selbst, entspannen aber die Muskulatur und lindern die Schmerzen. Auch Blasen- und Nierentees haben nicht unbedingt Einfluss auf den Krankheitsverlauf, können aber subjektiv das Wohlbefinden steigern.
Generell sollte viel getrunken werden (1,5 Liter Wasser oder Tees am Tag werden empfohlen)
Vorbeugung einer Blasenentzündung
Bei 30 Prozent der betroffenen Frauen kehrt die Blasenentzündung wieder. Diaphragmen mit Spermiziden können das Infektionsrisiko erhöhen. Das Trinken von Beerensäften, Mannose oder Mittel mit Kapuzinerkressekraut oder Meerrettichwurzel können es senken. Frauen in den Wechseljahren werden häufig Östrogenpräparate empfohlen.