Patienten mit „oberflächlichen” Blasenkarzinomen haben gute Aussicht auf Heilung: Rückfälle sind jedoch nie ganz ausgeschlossen. Deshalb ist die Nachsorge beim therapierten Harnblasenkrebs sehr wichtig und besteht in den ersten zwei Jahren in vierteljährlichen Arztbesuchen und Untersuchungen – das ist wegen eines möglichen Wiederauftretens des Krebses unerlässlich. Später reichen halbjährliche Untersuchungen aus. Allgemein ist die Dauer der Nachsorge jedoch lebenslänglich. Oftmals empfehlen Mediziner auch die Spülung der Blase mit bestimmten Medikamenten, die das Immunsystem stimulieren. Damit lässt sich das Rückfallrisiko senken.
Muss die Blase entfernt werden?
Bei Patienten mit sehr aggressiven oder eingewachsenen Tumoren oder vielen kleinen Krebsherden auf einmal muss unter Umständen die Blase entfernt (Zystektomie) werden. Dadurch wird die Lebensqualität stark beeinträchtigt und die Patienten benötigen im Anschluss ausreichend Erholungszeit. Für ältere Patienten, die schon vor der Blasenkrebserkrankung körperlich eingeschränkt waren, kann es lange dauern, bis sie wieder annähernd so belastbar wie vor der Operation sind.
Spezialisierte Krebszentren helfen
Damit Patienten möglichst gut durch diese schwere Zeit kommen, setzen spezialisierte Krebszentren auf die intensive Betreuung nach dem so genannten Fast-track-Konzept. Ärzte, Pflegefachkräfte und alle weiteren an der Behandlung Beteiligten entwickeln gemeinsam einen individuellen Versorgungsplan für jeden Patienten. Ziel ist es, die Belastungen möglichst gering und den allgemeinen Gesundheitszustand der Patienten so gut wie möglich zu halten. Wichtig sind vor allem eine abgestimmte Schmerztherapie und eine unterstützende Physiotherapie, denn die Patienten sollen sich nach dem Eingriff so früh wie möglich wieder selbständig bewegen können. Die schnelle Mobilisierung des Kranken verhindert den körperlichen Abbau und schützt gegen das Risiko von Infektionen und anderen Komplikationen, die mit langer Bettlägerigkeit verbunden sind. Daneben stehen auch nicht-medizinische Maßnahmen auf dem Programm, beispielsweise eine Ernährungsberatung, eventuell auch eine Ernährungstherapie.
Patienten sollten sich bewusst sein, dass nach einer Zystektomie insbesondere Infektionen der verbleibenden Harnwege bis hin zu den Nieren möglich sind. Diese Infektionen klingen bei qualifizierter Behandlung meist rasch ab, aber Patienten sollten sie trotzdem nicht auf die leichte Schultern nehmen. Denn Blasenkrebs tritt meist bei Personen im fortgeschrittenen Alter auf, die häufig unter weiteren gesundheitlichen Problemen leiden. Die regelmäßige und dauerhafte Betreuung durch Urologen ist daher für jeden Blasenkrebspatienten ein Muss.
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