Tatsächlich machen Dating-Portale die Partnersuche leichter als das bekanntermaßen komplizierte Kennenlernen im realen Leben. Allerdings ist das digitale Dating nicht ohne Risiko. Laut einer repräsentativen schwedischen Studie ist die Suche nach Sexualpartnern in Online-Dating-Portalen deutlich häufiger mit riskanten Sexualkontakten verbunden.
Die Wissenschaftler um Charlotte Deogan hatten in ihrer randomisierten Studie, die im August 2020 im Journal of Sexual Medicine veröffentlicht wurde, 14.537 Frauen und Männer im Alter von 16 bis 84 Jahren befragt. Das Ergebnis: Ungeschützter Geschlechtsverkehr ohne Kondome war nach Online-Dating fünf- bis sechsmal so häufig wie nach der Partnersuche im echten Leben. Sexuell übertragbare Erkrankungen wie Chlamydieninfektionen, Condylome, Hepatitis B oder C, HIV sowie Herpes genitalis wurden nach Online-Dating doppelt so oft verzeichnet wie nach konventioneller Partnersuche.
Die befragten Frauen hatten nach Online-Dating 5,1 Mal häufiger Sex ohne Kondome innerhalb eines Jahres als nach traditionell angebahnten Kontakten. Bei den Männern wurde ungeschützter Geschlechtsverkehr nach dem Online-Dating sogar sechsmal öfter registriert.
Die Studienautoren raten deshalb, diese Risiken im Rahmen der individuellen Sexualberatung stärker zu berücksichtigen.
Ansprechpartner für Sexualberatung und die Behandlung Sexuell übertragbarer Erkrankungen (STI) beim Mann sind Urologinnen und Urologen.
Eine Urologin/einen Urologen in Ihrer Nähe finden Sie auf der Urologensuche auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. oder hier bei urologie-fuer-alle.de.
Über Safer-Sex, Schutz und STI-Symptome informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf ihrer Webseite Liebes Leben.