Berlin. Das Belegarztsystem ist eine der ältesten Organisationsstrukturen der stationären Krankenversorgung in Deutschland: patientenfreundlich, effektiv und kostengünstig. Obwohl vergleichbare Versorgungsformen weltweit als Standard in den verschiedenen Gesundheitssystemen etabliert sind, wurde das Belegarztwesen hierzulande zuletzt stiefmütterlich behandelt. Nun haben sich die Vorzeichen geändert: Angesichts der inzwischen politisch gewünschten engeren Verzahnung von ambulanter und stationärer Patientenversorgung steht das Belegarztwesen als funktionierendes Beispiel intersektoraler Versorgung vor einer Renaissance, und der Bundesverband der Belegärzte e. V. (BdB) appellierte auf seiner Mitgliedervollversammlung am 11. November 2017 in Berlin an Politik und Kassen, die Vorteile des Belegarztsystems bei der aktuellen Neuordnung der sektorenübergreifenden Versorgung zu nutzen.
„Angesichts teils dramatischer Engpässe der medizinischen Versorgung besonders im ländlichen Raum appellieren wir dringend an die Gesundheitsexperten der Koalitionssondierungen, die sektorenübergreifenden Belegarztstrukturen endlich wieder wahrzunehmen und nachhaltig zu fördern“, sagte der neue Vorsitzende des BdB, Dr. Andreas W. Schneider (64) in Berlin. Der Urologe aus Winsen (Luhe) war zuvor auf der Mitgliedervollversammlung einstimmig zum Vorsitzenden gewählt worden. Als Stellvertreter war er bereits seit Juli geschäftsführend in dieser Position, nachdem Vorgänger Dr. Klaus Schalkhäuser (77) das Amt nach 15 Jahren aus privaten Gründen niedergelegt hatte.

Weitere Informationen von Dr. Schneider zu diesem Thema finden Sie hier.