5-Jahresupdate der Studie CheckMate 214 setzt einen Meilenstein in der Erstlinientherapie des fortgeschrittenen RCC: bestätigte hohe Chance auf Langzeitüberleben
Im September 2021 wurde im Rahmen des virtuellen Jahreskongresses der European Society for Medical Oncology (ESMO) 2021 ein Update der Phase-III-Studie CheckMate 214 mit einer Nachbeobachtungszeit von mindestens 5 Jahren vorgestellt – dem bisher längsten Follow-up für eine Checkpoint-Inhibitor-basierte Therapie beim RCC in der Erstlinie. Die aktuellen Wirksamkeits- und Lebensqualitätsdaten zeigen sich konsistent gegenüber vorherigen Auswertungen. Es besteht weiterhin ein signifikanter Überlebensvorteil für Patient:innen mit einem fortgeschrittenen Nierenzellkarzinom (RCC) und intermediärem oder ungünstigem Risikoprofil unter Nivolumab (OPDIVO®) + Ipilimumab (YERVOY®) bei einer Gesamtüberlebensrate von 43% im Vergleich zu 31% im Vergleichsarm mit Sunitinib.1
Das Gesamtüberleben ist nach 5 Jahren weiterhin verbessert.
Auch nach 5 Jahren zeigt sich bei Patient:innen mit intermediärem oder ungünstigem Risikoprofil das Gesamtüberleben (OS) unter Nivolumab + Ipilimumab verbessert gegenüber Sunitinib: Im Median lebten die Patient:innen unter der Checkpoint-Inhibitor-Therapie 47,0 Monate und damit mehr als 20 Monate länger als mit Sunitinib behandelte Patient:innen (26,6 Monate).1 Damit untermauern die aktuellen Daten die hohe Chance auf Langzeitüberleben für Patient:innen mit intermediärem oder ungünstigem Risikoprofil unter einer Therapie mit Nivolumab + Ipilimumab.
Gesamtüberleben für Patient:innen mit intermediärem oder ungünstigem Risikoprofil unter Nivolumab + Ipilimumab im Vergleich zu Sunitinib (mod. nach1).
Mediane Ansprechdauer weiterhin nicht erreicht
Patient:innen mit intermediärem oder ungünstigem Risikoprofil profitieren weiterhin von einem dauerhaften Ansprechen unter Nivolumab + Ipilimumab. Bemerkenswert dabei ist, dass die mediane Ansprechdauer unter Nivolumab + Ipilimumab weiterhin noch nicht erreicht wurde und unter Sunitinib 19,7 Monate betrug.1,2 Ein anhaltendes Ansprechen auf die Checkpoint-Inhibitoren war bei 64% der Patient:innen auch nach 5 Jahren weiterhin zu beobachten, während auf Sunitinib noch 50% der Patient:innen ansprachen. Zudem konnte bei 11% der Patient:innen unter Nivolumab + Ipilimumab eine komplette Remission erreicht werden versus 2% unter Sunitinib.1
Post-hoc-Analyse zeigt Wirksamkeitsvorteile für Nivolumab + Ipilimumab
Eine Post-hoc-Landmark-Analyse ergab, dass RCC-Patient:innen mit intermediärem oder ungünstigem Risikoprofil, die unter Nivolumab + Ipilimumab 3 Jahre nach der Randomisierung noch am Leben waren, dies häufiger auch nach 5 Jahren noch waren als unter Sunitinib (79% vs. 72%).1 Für das PFS war dieser Effekt ausgeprägter: für Patient:innen, die unter Nivolumab + Ipilimumab 3 Jahre lang progressionsfrei waren, lag die Wahrscheinlichkeit, weitere 2 Jahre progressionsfrei zu bleiben, bei 90% im Vergleich zu 62% für Patient:innen unter Sunitinib. Zudem war die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Patient:innen, die mindestens 3 Jahre auf die Therapie angesprochen hatten, dies auch nach 5 Jahren weiter taten (Nivolumab + Ipilimumab: 90%; Sunitinib: 88%).1
Konsistente Verträglichkeit und verbesserte Lebensqualität
Für die Kombination Nivolumab + Ipilimumab traten keine neuen Sicherheitssignale auf. Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse von Grad 3 oder höher wurden unter der Immuntherapie mit 48% seltener beobachtet als unter Sunitinib (64%), womit die Kombinationstherapie besser verträglich war.1 Diese Ergebnisse waren konsistent mit früheren Beobachtungen.3 Patient:innen schätzten ihre Lebensqualität unter der Kombinationstherapie mit Nivolumab + Ipilimumab insgesamt besser ein als zu Beginn der Therapie im Vergleich zu Patient:innen im Sunitinib-Arm.3
Sowohl die S3-Leitlinie als auch die Guidelines der ESMO und der European Association of Urology (EAU) empfehlen Nivolumab + Ipilimumab aktuell mit dem jeweils höchsten Empfehlungsgrad als Erstlinientherapie für Patient:innen mit fortgeschrittenem RCC und intermediärem oder ungünstigem Risikoprofil.4–7
Damit setzen die 5-Jahresdaten zur CheckMate 214 einen Meilenstein in der Erstlinie mit der bestätigten hohen Chance auf Langzeitefffektivität bei intermediärem oder ungünstigem Risikoprofil – und das bei guter Lebensqualität.
Bitte beachten Sie auch die aktuellen Fachinformationen.
Fachinformation OPDIVO®. Aktueller Stand.
Fachinformation YERVOY®. Aktueller Stand.
Referenzen
- Motzer RJ, Tannir NM, McDermott DF, et al. Conditional survival and 5-year follow-up in CheckMate 214: first-line nivolumab + ipilimumab (N+I) versus sunitinib (S) in advanced renal cell carcinoma (aRCC). European Society for Medical Oncology (ESMO) 2021. ePoster 661P.
- Albiges L, Tannir N, McDermott DF et al. Nivolumab + ipilimumab (N+I) vs sunitinib (S) for first-line treatment of advanced renal cell carcinoma (aRCC) in CheckMate 214: 4-year follow-up and subgroup analysis of patients (pts) with nephrectomy. ESMO 2020; Abstr. #711P.
- Cella D, Escudier B, Saggi SS, et al. Time to deterioration in quality of life in previously untreated patients with advanced renal cell carcinoma in CheckMate 214. ESMO 2020; Poster 714P.
- Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF). Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Nierenzellkarzinoms, Langversion 2.0, 2020, AWMF Registernummer: 043/017OL. Verfügbar unter: https://www.leitlinienprogramm-on-kologie.de/leitlinien/nierenzellkarzinom/. Abgerufen am 05.10.2021.
- Curigliano G, on behalf of the ESMO Guidelines Committee. Recent eUpdate on cabozantinib and nivolumab for first-line clear cell renal cancer to the ESMO Clinical Practice Guidelines on Renal Cell Carcinoma. Ann Oncol 2021; doi: 10.1016/j.annonc.2020.11.016.
- Ljungberg B, Albiges L, Bedke J, et al. EAU guidelines on renal cell carcinoma. Verfügbar unter: https://uroweb.org/wp-content/uploads/EAU-Guidelines-on-Renal-Cell-Carcinoma-2021.pdf. Abgerufen am 05.10.2021.
- Powles T. Recent eUpdate to the ESMO Clinical Practice Guidelines on renal cell carcinoma on cabozantinib and nivolumab for first-line clear cell renal cancer. Ann Oncol 2021;32(3):422–3.
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