Bisher gab es in der Urologie bei Prostata-Krebs nur drei Möglichkeiten: die Entwicklung beobachten und abwarten oder z.B. mit Bestrahlung entgegenwirken. Die dritte Option: möglichst nervenerhaltend operieren, um Folge-Beeinträchtigungen wie Erektionsstörungen und Inkontinenz auszuschließen.
Jetzt wurde in der Dresden eine neue, sogenannte TOOKAD-Methode mit Laserfasern ausprobiert. Das TOOKAD-Medikament mit dem Wirkstoff Padeliporfin wird eingebraucht und mit Hilfe von Strahlen der Laserfasern aktiviert, um das vom Krebs befallene Gewebe zu zerstören und die Blutzufuhr zu minimieren.
“Das Verfahren füllt die Lücke zwischen radikaler Behandlung und aktiver Beobachtung”, wird der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie, Professor Paolo Fornara, zitiert.
Laut DGU erkranken jährlich 90.000 Männer in Deutschland an Prostatakrebs. “Im Schnitt könnten 10 bis 15 Prozent mit guter Prognose von Tookad profitieren”, schätzte Fornara. Mit der Methode wird die individualisierte Medizin verfeinert. “Wir versuchen, für jeden Patienten die optimale Behandlungsmöglichkeit herauszufiltern”, sagte Fornara. Die Heilungschancen beim lokal begrenzten Prostatakarzinom liegen bei 90 Prozent. “Und wir haben nun den Luxus, zwischen vier individuellen therapeutisch effektiven Möglichkeiten wählen zu können, das ist wirklich gut.”