Medizin Nobelpreis 2018 für den Kampf gegen Krebs1.
Das Nobelpreiskomitee in Stockholm hat den Amerikaner James Allison und den Japaner Tasuku Honjo mit dem diesjährigen Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Beide Immunologen haben unabhängig voneinander daran geforscht, das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen Krebs zu aktivieren.
An der University of California in Berkley erforschte James Allison seit Anfang der 90er das CTLA-4 Protein, weil er erkannt hatte, dass es das Immunsystem verlangsamt und es davon abhält, die Krebszellen zu bekämpfen. Tasuku Honjo hatte schon 1992 in T-Zellen das PD-1- Molekül entdeckt. Er fand nach mehreren Jahren Forschungsarbeit heraus, dass PD-1 wie eine Bremse auf das Immunsystem wirkt.
Interaktion mit verheerender Wirkung
Für die Krebsimmuntherapie ist das PD-1-Molekül ein entscheidender Baustein. So produzieren beispielsweise verschiedene Tumorarten den Programmed Death Ligand 1, kurz PD-L1. Interagiert dieses Protein mit PD-1 und B7.1 auf den T-Zellen, werden diese deaktiviert und die Krebszellen können ungebremst agieren2,3.
Meilenstein in der Krebstherapie
Das Pharmaunternehmen Roche hat mit der Entwicklung von Tecentriq®â–¼, dem ersten zugelassenen PD-L1-Inhibitor für Patienten mit fortgeschrittenem Lungen- oder Urothelkarzinom, die Krebsimmuntherapie konsequent weitergedacht.
Das wird am Beispiel Blasenkrebs deutlich. Seit Jahrzenten gab es keinen Fortschritt bei der medikamentösen Therapie – bis 2017 Tecentriq® zugelassen wurde.
Mit dieser neuen Krebsimmuntherapie können zwei inhibitorische Signalwege des Immunsystems, der PD-L1-/ PD-1- und der PD-L1-/ B7.1-Signalweg, unterbrochen werden2-8. Das ermöglicht Behandlungsergebnisse, die im Vergleich zu anderen Therapieformen bis vor wenigen Jahren nicht erreicht werden konnten, wie z.B. das lange Ansprechen einiger Patienten9. Darüber hinaus bietet Tecentriq® auch den Vorteil einer guten Verträglichkeit für die Patienten. Anders als eine PD-1-Blockade lässt die PD-L1-Blockade mit Atezolizumab zudem die PD-1/PD-L2-Interaktion intakt, wodurch Autoimmunreaktionen theoretisch reduziert werden können 4,7,10,11,12.
Ausführliche Informationen zu Tecentriq®
(Link: https://www.portal.roche.de/de_de/products/uro-onkologie/tecentriq-bei- uc.protected.html)
Die Entdeckung des PD-1-Moleküls bedeutet einen enormen Fortschritt im Kampf gegen Krebs. Sie steht für einen Meilenstein, der am 10. Dezember 2018 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wird.
Die Zukunft
Aktuell forscht Roche in der Krebsimmuntherapie an vielen unterschiedlichen Molekülen und Kombinationen. Ziel ist es, dass jeder Patient in Zukunft seine individuelle, einzigartige Krebsimmuntherapie erhält.
Ausführliche Informationen zur Krebsimmuntherapie
(Link: https://www.portal.roche.de/de_de/wissenschaft-und- fortschritt/krebsimmuntherapie.html)
Quellen:
1Dtsch Arztebl 2018; 115(40): A-1736 / B-1463 / C-1449
2Keir ME et al. Annu Rev Immunol 2008; 26: 677 – 704.
3Sznol M and Chen L. Clin Cancer Res 2013; 19(5): 1021 – 1034.
4Chen DS et al. Clin Cancer Res 2012; 18(24): 6580 – 6587.
5Pardoll DM. Nat Rev Cancer 2012; 12(4): 252 – 264.
6Herbst RS et al. Nature 2014; 515: 563 – 567.
7Yang J et al. J Immunol 2011; 187(3): 1113 – 1119.
8Herbst RS et al. ASCO 2013; Abstract 3000.
9Fachinformation TECENTRIQ®, aktueller Stand
10Schmid P et al. ASCO 2016; Abstract 11506
11Latchman Y et al. Nature Immunol 2001; 2:261-268
12Akbari O et al. Mucosal Immunol 2010; 3:81-91
â–¼ Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Bitte melden Sie Nebenwirkungen an die Roche Pharma AG (grenzach.drug_safety@roche.com oder Fax +49 7624/14-3183) oder an das Paul-Ehrlich- Institut (www.pei.de oder Fax: +49 6103/77-1234).