Für alle. Für jeden. Für uns.
Die Urologie.

Steter Tropfen höhlt den Stein – antihormonelle multimodale Therapie und PSMA-PET/CT sind Leistungen der ASV

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) bietet aus unserer Sicht in erster Linie für die behandelten Patienten, aber auch für die beteiligten Urologinnen und Urologen durch den intensiven und durchaus interdisziplinären Austausch viele Vorteile.

Ein Wermutstropfen war bis dato die Tatsache, dass die medikamentöse antihormonelle Tumortherapie ebenso von der ASV ausgeschlossen war, wie die unmittelbare molekulare bildgebende Diagnostik des biochemischen Rezidivs nach lokaler Primärtherapie des Prostatakarzinoms.

Wiederholt haben wir beim GBA wissenschaftlich fundiert und evidenzbasiert die Forderung erhoben, die neuen antihormonellen Therapien beim metastasierten Prostatakarzinom in die ASV zu integrieren, da diese Behandlungsmodalitäten alle Kriterien der ASV erfüllen: Es handelt sich mit den zur Verfügung stehenden Optionen um multimodale Therapien, deren individueller und risikoadaptierter Einsatz idealerweise in einem interdisziplinären Tumorboard diskutiert wird. Nunmehr hat der GBA im August dieses Jahres unseren wissenschaftlich begründeten Vorschlägen entsprochen und die kombinierte antihormonelle Tumortherapie des metastasierten Prostatakarzinoms in die ASV integriert. Dies bedeutet, dass nun alle diese Patienten den Vorteil einer fundierten interdisziplinären Beratung erhalten können und die entsprechend erbrachten Leistungen im Rahmen der ASV extrabudgetär vergütet werden.
Ein großer Erfolg der Urologie im Einsatz für unsere Patienten.

Zu ähnlichen Diskussionen führte die bisherige Maßgabe, dass im Falle eines biochemischen Rezidivs nach lokaler Primärtherapie eines Prostatakarzinoms zunächst ein MRT des kleinen Beckens mit unauffälligem Befund veranlasst werden musste, bevor das bezüglich der Detektion von Metastasen sensitivere PSMA-PET/CT veranlasst werden konnte. Wiederholt haben wir auf geringe Sensitivität des MRT zur Detektion von Metastasen bei niedrigen PSA-Werten, auf die unnötigen Kosten einer ineffektiven Diagnostik sowie auf die potentiell unnötige Gefährdung der Patienten durch die mit dem MRT verbundene Kontrastmittelexposition hingewiesen. Seit August dieses Jahres hat der GBA die vorgebrachte Diskussion angenommen und folgende Entscheidung getroffen:

Ein PSMA-PET/CT kann bei biochemischem Rezidiv nach radikaler Prostatektomie und PSA-Werten < 10 ng/ml ohne vorheriges MRT durchgeführt und erstattet werden. Erst bei PSA-Werten > 10 ng/ml steht die bildgebende Diagnostik im Vordergrund. Bei einem biochemischen Rezidiv nach Strahlentherapie wird die primäre PSMA-PET/CT Diagnostik übernommen, wenn die Phönix-Kriterien erfüllt sind, also der PSA Wert mindestens 2 ng/ml über dem nach Radiatio erreichten PSA-Nadir gelegen ist.
Diese Entscheidung führt nicht nur zu einer Erleichterung im urologischen Alltag, sondern lässt betroffenen Patienten eine zielführende Diagnostik mit erheblicher therapeutischer Relevanz zukommen.

Diese beiden Beispiele verdeutlichen, dass die gesundheitspolitischen Gremien durchaus einer wissenschaftlich fundiert evidenzbasiert geführten Diskussion zugänglich sind und einmal getroffene Entscheidungen reflektieren und revidieren.

Prüfen Sie bitte weiterhin, ob die Teilnahme an der ASV in Ihrem Versorgungsumfeld tatsächlich einen Mehrwert bedeutet und falls ja, nutzen Sie die Option der ASV für die Ihnen anvertrauten Patienten.

Wir verbleiben mit den besten Grüßen
Ihre

 

Dr. med. Thomas Speck                        Univ.-Prof. Dr. med. Axel Heidenreich
DGU-Vorstand                                     Leiter ASV Team Köln
Ressort Wissenschaft und Praxis

 

 

Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.
Uerdinger Str. 64
40474 Düsseldorf
Germany
Telefon: +49 211 51 60 96 -0

Martin-Buber-Str. 10
14163 Berlin
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