Zwischen 15 und 20 Prozent aller Mütter leiden nach der Entbindung eines Kindes unter einer Blasenschwäche. Meist handelt es sich um eine sogenannte Belastungsinkontinenz, d.h. bei Niesen, Husten, Laufen oder Springen kann es dann zum „Tröpfeln”, d.h. einem unfreiwilligen Harnabgang kommen. Wichtigste Ursache ist die Veränderung des Beckenbodens während der Schwangerschaft. Deshalb kommt es in vielen Fällen schon während der Rückbildung im Wochenbett zum Verschwinden oder zur Verringerung dieser Blasenschwäche.
Der Beckenboden nach der Schwangerschaft
Schwangerschaft und Geburt beanspruchen Beckenboden und Harntrakt in besonderem Maße. Hormone sorgen wegen des Platzbedarfs des werdenden Kindes für mehr Elastizität, durch die wachsende Gebärmutter nimmt der Druck auch auf die Blase zu. Die Wahrscheinlichkeit, dass daraus eine Blasenschwäche entsteht, wächst Studien zufolge durch Übergewicht, mit dem Alter der werdenden Mutter und der Anzahl der Geburten.
Vorbeugen können Frauen einer Geburtsinkontinenz durch frühzeitiges Beckenbodentraining, mit dem schon in der 20. Schwangerschaftswoche begonnen werden kann. Auch nach der Entbindung kann ein solches Training helfen. Denn durch – möglichst tägliche – gymnastische Übungen werden die Beckenbodenmuskulatur und auch der Blasenschließmuskel gestärkt. Unterstützt werden kann das Training durch Elektrostimulation.
Spezielle Pessare können die Folgen der Blasenschwäche vorübergehend lindern. Außerdem kann der Arzt Medikamente gegen eine überaktive Blase verschreiben. Wenn das Problem dauerhaft bleibt, kann ein kleiner operativer Eingriff helfen.
Betroffene sollten diese Einschränkung nicht hinnehmen, sondern nach Möglichkeit eine urologische Praxis aufsuchen. Den gesamten Artikel und weitere Informationen zu Inkontinenz findet Ihr hier.